Antonio-Petrini-Preis vergeben Wohngebäude in der Gartenstraße ist herausragendes Beispiel Würzburger Architektur


Preisträger des Antonio-Petrini-Preises 2018 der Stadt Würzburg ist das St. Bruno-Werk mit einem Wohngebäude in der Gartenstraße in der Sanderau, geplant von den Architekten Grellmann Kriebel Teichmann. Oberbürgermeister Christian Schuchardt überreichte gemeinsam mit Stadtbaurat Professor Christian Baumgart die Preise und Anerkennungen. Dabei betonte der Oberbürgermeister, dass alle Teilnehmer „letztlich Gewinner sind und einen Beitrag leisten für eine lebendige und sich immer wieder hinterfragende Baukultur. Der Preis belohnt Ihren Anspruch: Es lohnt sich, qualitätsvoll zu bauen.“ Auch wenn es nur einen Preisträger gebe, seien alle Teilnehmer anerkannt. Zugleich dankte der Oberbürgermeister dem Baureferenten für die Auslobung des Preises: „Auf Ihre Initiative wurde der Antonio-Petrini-Preis vor 23 Jahren ins Leben gerufen. Es ist ein wichtiger Preis, denn er würdigt gute Architektur aus fachlichen Gesichtspunkten.“

Der Preisträger
Die Preisvergabe übernahmen Oberbürgermeister und Baureferent. Der Preisträger, die barrierefreie Wohnbebauung des St. Bruno-Werks in der Gartenstraße im Stadtteil Sanderau, biete Familien, Paaren und Alleinstehenden nicht nur einen gelungenen Wohnungsmix, sondern sei ein „herausragendes Beispiel der Überplanung eines bestehenden Wohnquartiers in innerstädtischer Lage“, zitierte Professor Christian Baumgart das Urteil des Preisgerichts. Durch die Ausrichtung der Wohnungen nach Süden konnte in Verbindung mit einer Grundwassernutzung ein zukunftsgerichtetes, energetisches Konzept umgesetzt werden, heißt es im Urteil der Jury. Auf der Nordseite entsteht ein ansprechender Garten für alle Bewohner mit offenen Rasenflächen und Sitzplätzen sowie einem Spielbereich für Kinder. „Eine hervorragend gelungene Lösung einer wichtigen und zugleich schwierigen Bauaufgabe: Denn Nachverdichtung im innerstädtischen Bereich für Wohnzwecke ist eine der zentralen Aufgaben für Stadtplaner, Architekten, Bauherrn und Verwaltung“, würdigte Baumgart bei der Aushändigung des Preises. Besonders beachtenswert fand die Jury auch, dass „die beträchtliche Anzahl der hier geschaffenen Wohneinheiten trotz der Baumasse feingliedrig die umgegebene Gebäudestruktur berücksichtigt und interessante Blick- und Wegebeziehungen schafft.“

Sonderpreise und Anerkennungen
Den Sonderpreis „Bauen im Bestand“ erhielt das „Wohnhaus H“. Das Haus leistet einen „wichtigen Beitrag zu regionaltypischem Bauen im Bestand“ und zeige sensiblen und respektvollen Umgang mit der besonders erhaltenswerten Bausubstanz, so das Preisgericht. Das ehemalige Bauernhaus in Versbach wurde auf die konstruktiv notwendige Struktur zurückgebaut, neue Elemente eingesetzt, der Eingang neu definiert und mit einer Außentreppe zusätzlich Obergeschoss und Dachterrasse erschlossen.
Den Sonderpreis „Besondere Bauaufgabe“ erhielt die Trinitatis Ökumenische Wegkapelle auf dem Gelände der Landesgartenschau. Leicht und präzise definiere die Wegkapelle einen markanten Ort zwischen LGS-Gelände und künftigem Bürgerpark. Trotz geringer Größe sei sie eine beispielhafte Lösung einer besonderen Bauaufgabe, sowohl in städtebaulicher und architektonischer Hinsicht wie auch handwerklicher Präzision, heißt es.
Mit Anerkennungen wurden der Neubau der Praxisklinik am „Roten Bau“, das Studentenwohnheim „522 Apartunities“ und das Nahversorgungszentrum Hubland bedacht.

Der Antonio-Petrini-Preis
Auf Initiative des Stadtbaurats Professor Baumgart lobt die Stadt Würzburg seit 1996 alle zwei Jahre den Wettbewerb um den Antonio-Petrini-Preis aus, „als die Debatte um Bauen, um Alt oder Neu wieder einen Höhepunkt in dieser Stadt erreichte“, erklärte Baumgart. Bewusst habe sich der Stadtrat für einen Bauherren-Preis entschieden. Wettbewerbe seien der richtige Weg für den öffentlichen Diskurs und zum Vergleich architektonischer Beiträge. Ausgezeichnet werden daher Bauherren und Architekten, deren Bauten ganz besonders städtebaulichen und architektonischen Ansprüchen genügen. Die Höhe der Investitionssumme spielt keine Rolle. In diesem Jahr waren Gebäude für den Wettbewerb angemeldet, die Büros, Sakralarchitektur, Praxen, ein Klinikgebäude, aber auch Wohnen beherbergen. Das Preisgericht bestand aus fünf Fach-, drei Sachpreisrichtern und drei Vorprüfern unter Vorsitz von Prof. Florian Nagler aus München.