“Wunder von Karlsruhe“ bedeutet Platz sieben


Die TG s.Oliver Würzburg gewinnt dank einer starken Schlussphase mit 72:71 (38:35) bei der BG Karlsruhe und trifft im Playoff-Achtelfinale der ProB auf die Artland Dragons

Saisonziel erreicht: Die TG s.Oliver Würzburg hat sich am letzten Spieltag der ProB-Hauptrunde bei der BG Karlsruhe mit 72:71 (38:35) durchgesetzt und sich durch ihren siebten Sieg in der Rückrunde noch Platz sieben im Süden gesichert. Die Unterfranken verwandelten in den letzten sieben Minuten der Partie einen Zehn-Punkte-Rückstand noch in den knappen Sieg. Max Ugrai erzielte einen Tag nach dem easyCredit BBL-Spiel von s.Oliver Würzburg gegen Oldenburg in Karlsruhe nicht nur 25 Punkte, sondern warf zehn Sekunden vor Spielende auch die entscheidenden beiden Freiwürfe zum Sieg in den Karlsruher Korb.

TG-Trainer Peter Günschel sprach angesichts des hart erkämpften Erfolgs beim heimstärksten Team der ProB Süd anschließend von einem Wunder: „Die Mannschaft hat durch eine großartige und sehr disziplinierte Leistung das Wunder geschafft. Ein großes Dankeschön für die tolle Unterstützung unserer mitgereisten Fans, so etwas habe ich auswärts noch nicht erlebt, seit ich hier bin.“

Ohne Top-Scorer Vincent Sanford, der seit Anfang März fest zum Bundesliga-Kader von s.Oliver Würzburg gehört, hatte das Farmteam die Partie in den ersten rund zwölf Minuten klar im Griff und lag nach einem Dreier von Lukas Wank zum 15:26 erstmals zweistellig vorne. „Wir waren in der ersten Halbzeit die deutlich bessere Mannschaft und haben mit viel Energie gespielt. Im zweiten Viertel haben wir dann an einigen Stellen etwas unglücklich agiert“, so Günschel.

Dadurch kamen die Karlsruher noch vor dem Seitenwechsel zurück in die Partie. Die Gastgeber kamen auch deutlich konzentrierter als die Unterfranken aus der Kabine und erarbeiteten sich bis zu 33. Minute ihrerseits eine zweistellige Führung (64:54). Die Gäste ließen sich dadurch nicht beeindrucken und erarbeiteten sich über ihre jetzt wieder aggressivere Verteidigung die Siegchance in der Schlussphase: Nachdem Marcellus Barksdale einen Korbleger zum 71:70 getroffen hatte, durfte der Amerikaner zum Bonusfreiwurf an die Linie. Der Freiwurf ging daneben, aber zwei Würzburger Offensivrebounds führten schließlich zum Foul an Max Ugrai, der zehn Sekunden vor der Schlusssirene keine Nerven zeigte und beide Freiwürfe zum Sieg verwandelte.

„Am Ende haben wir das Spiel durch eine überragende Teamleistung in der Verteidigung Schritt für Schritt gedreht. In den letzten fünf Minuten haben wir ein paar wichtige Stops bekommen. In der Schlussphase haben wir die beiden Offensivrebounds geholt und Max hat die beiden Freiwürfe reingemacht. Er hat uns offensiv getragen“, berichtete Günschel: „Die riesige Leistung hat man daran gemerkt, wie die Jungs am Ende gefeiert haben. Sie haben sich diesen Erfolg über die gesamte Saison ganz hart erarbeitet und verdient.“ in der Schlussphase standen auch Lukas Wank und Lennard Larysz auf dem Feld, die beide zuvor wegen einer Verletzung behandelt werden mussten.

Eine Niederlage hätte Platz zehn und den Kampf um den Klassenerhalt in der Playdown-Runde bedeutet, durch den Sieg am Vorabend des 30. Geburtstags von Christian Hoffmann erreichten die Würzburger sogar Rang sieben und treten am kommenden Wochenende beim ehemaligen Club ihres Kapitäns an: Die Artland Dragons haben als Zweiter der ProB Nord Heimrecht im ersten und einem eventuellen dritten Spiel im Playoff-Achtelfinale.

BG Karlsruhe – TG s.Oliver Würzburg 71:72 (15:23, 20:15, 19:10, 17:24)
Für die TG s.Oliver Würzburg spielten:
Max Ugrai 25 Punkte, Georg Voigtmann 11/3 Dreier, Lukas Wank 11/1, Marcellus Barksdale 9, Marvin Heckel 6, Christoph Hackenesch 4, Christian Hoffmann 3/1, Lennard Larysz 3, Tobias Weigl, Daniel Urbano.